Das gab es bislang noch nicht: Ein Blu-ray-Player, den man an die Wand hängen kann. Mit dem BD-P4610 will Samsung nämlich eines zeigen: Schaut her, dies ist ein echtes Schmuckstück! Es ist mit 1,5 Zoll (4,2 Zentimeter, bei 46 mal 19,5 cm Breite/Tiefe) nicht nur der flachste Blu-ray-Spieler, der im Juni 2009 am Markt ist, sondern durch seine Klavierlack-Optik auch ein echtes Designerstück. Was das Äußere verspricht, sollen die inneren Werte natürlich einlösen. Denn das Gerät ist mit einer Preisempfehlung von 449 Euro alles andere als ein Schnäppchen.
Um zu sehen, was es leistet, kämpfen wir uns einmal systematisch durch den Dschungel aus Fachbegriffen: WLAN ready meint, dass dieses Gerät drahtlos ins Internet gehen kann (optional erhältlich), wenn ein entsprechendes WLAN-Netz vorhanden ist. Das ist sinnvoll z. B. für die Funktion BD live, mit der sich Zusatz-Infos zum jeweiligen Film aus dem Internet laden lassen. Geht aber auch mit einem Kabel über den vorhandenen Netzwerkanschluss. Neben den neuen Blu-ray-Formaten (BD-ROM, BD-R und BD-RE) gibt der Spieler natürlich auch alle gängigen DVD-Formate wieder - und noch einige mehr. Zum Beispiel VC-1. Dies ist ein Video-Codec, der den vom Microsoft entwickelten WMV-Format (Windows Media Player) darstellen kann. Außerdem DIVX und sogar DIVX HD - ebenfalls ein Video-Codec mit einer Kompressionsmethode für gute Videoqualität bei relativ kleinen Datenmengen, auch im neuen HD-Auflösung (1920 mal 1080 Bildpunkte), die können über die USB-Schnittstelle eingelesen werden. Wie auch Filme, Bilder und Musik in HD-Qualität vom PC, das nennt sich Streaming-Funktion.
Nächster Brocken: Anynet+. Das ist die Mehr-Platz-auf-dem-Wohnzimmertisch-Funktion: Ein von Samsung entwickelter Standard, der es simpel erlaubt, alle Heimkino-Geräte, die per HDMI-Kabel verbunden sind, mit derselben Fernbedienung zu steuern. Composite Video - dies ist eher etwas für Spezialisten (es gibt einen Ausgang für das Video-Rohsignal, ohne den untergemischten Ton). Benutzer eines HDMI-Kabels dürfte das eher weniger interessieren.
Ein wenig schade ist: Auf die lange bekannte Scart-Buchse wurde bei der Blu-ray-Flunder verzichtet - schon nahe liegend: So ein fetter Anschluss an dem zierlichen Spieler (1,9 Kilo leicht), das hätte wohl nicht gut funktioniert. Schlecht also, wenn man noch keinen Fernseher der neuen Generation besitzt. Natürlich empfiehlt Samsung denn auch die Verwendung des Players mit einem der neuen Samsung TV Geräte, und auch das hat wieder ein Kürzel: BD Wise soll für beste Bildqualität sorgen.
Kurz zur Klangwiedergabe. Hier unterstützt das Gerät die Standards der beiden großen Namen: Dolby Digital, Digital Plus und True HD auf der einen Seite und DTS bzw. DTS-HD auf der anderen. Beides steht im Prinzip für exquisiten Mehrkanal-Raumklang.
Das Fazit: Ein Gerät, das jene ansprechen soll, die in ihrer Wohnung das Besondere haben wollen - und nicht auf den Preis schauen müssen.