Was früher wie eine "Quadratur des Kreises" schien, ist heute die Leidenschaft einiger Video/Foto-Hersteller, vor allem, so scheint es, die von Panasonic: Alles drin, alles dran - und trotzdem so klein, dass er in die Hemdtasche muss.
Bei den Lumix-Kameras (wie hier berichtet) längst, jetzt kommt eine der weltweit leichtesten Video-Kameras mit Full-HD-Auflösung auf den Markt! Hier die Mini-Abmessungen: 4,75 mal 6,3 mal 11,45 Zentimeter. 227 Gramm gibt Panasonic an - aber Vorsicht, das ist gemogelt: Das Gewicht stimmt so nur ohne Akku. Aber ohne Akku wird die Kamera kaum betrieben; ein paar Gramm kommen also dazu. (Kein Handy-Hersteller würde sich eine solche Angabe erlauben - auch nicht, wenn er verschiedene Akkus im Programm hat.)
Full High Definition, das ist die "neudeutsche" Abkürzung für großes Heimkino, eine Darstellung mit 1920 mal 1080 Bildpunkten. Also passend zu den neuen großformatigen Flach-TV-Geräten. Und genauso flott geht es weiter mit den weiteren mit den Merkmalen modernster Video-Foto-Technik. Die iA - intelligente Automatik - ist schon einige Zeit bei Panasonic-Fotokameras Standard und wird natürlich auch in der SD10 eingesetzt.
iA heißt: Die Kamera erkennt Situationen und stellt sich automatisch darauf ein. Zum Beispiel auf Bewegung im Bild, wenn die Kamera mitgezogen wird. Oder auf schwierige Kontrast-Situationen. Oder auf Gesichter innerhalb einer Szenerie. Die kommt dank bewährtem OIS (optische Bild-Stabilisierung) mit neuartigem "Aktiv-Modus" hoffentlich verwacklungsfrei auf dem Chip.
Aktiv heißt, dass 4000mal in der Sekunde die Bewegung der Kamera erfasst und so das Wackeln richtig kompensiert werden soll. Panasonic verspricht, dass dies auch bei der gewaltigen 16-fachen Vergrößerung noch wirkt. Im Vergleich: Gewöhnliche Ferngläser vergrößern nur acht- bis zehnfach. Und da braucht man schon eine recht ruhige Hand. Ohne OIS wäre das also wirklich recht schwierig.
In Sachen Lichtstärke wartet der Camcorder mit recht ordentlichen Werten von 1,8 (Weitwinkel) und 2,8 (Tele) auf.
Neu und recht schick - wohl abgeguckt bei iPod & Co. - ist die Bedienung per Touchscreen. Wer also bislang Probleme hatte, seine großen Finger auf den fipseligen Tasten einer Panasonic-Kamera zu positionieren, der wird bei dieser Videokamera davon erlöst. Jedenfalls bei vielen Funktionen. Apropos Funktion: Bei einigen Videokameras nervt es sehr, dass das Zoom entweder laaangsam ist - oder flott, dafür aber unpräzise. Die SD10 bietet neben einem Highspeed-Regler Tasten für genaues Zoomen leicht erreichbar am unteren Rand des Display, neben der Aufnahme-Taste.
Da man mit fast allen Fotoapparaten auch kleine Videos machen kann, ist es folgerichtig, dass man mit einer Videokamera auch Fotos machen kann. Mit dieser bis zu zwei Megapixel, was für Schnappschüsse ganz knapp reichen dürfte. Die Videoauflösung beträgt übrigens 1,47 Megapixel - und das wiederum ist fein: In der Welt bewegter Bilder gelten eben andere Gesetze. Und für den Fall, dass es zu dunkel ist, hat die SD10 sowohl eine Videoleuchte als auch einen Blitz an Bord.
Wie wird das Video nun gespeichert? Da böten sich mehrere Lösungen an; Panasonic setzt auf die einfachste, leichteste - und wohl auch robusteste: eine SD- bzw. SDHC-Karte. Hierauf speichert die Kamera die Aufnahmen im HD-typischen AVCHD-Format.
Schön: Der Camcorder kann die Aufnahmen beim Überspielen auch ins MPEG2-Format konvertieren, das für die konventionelle Video-Darstellung gebraucht wird. Eine hilfreiche Software zum Kopieren und Editieren ist dabei.
Preisvorschlag des Herstellers: 649 Euro.