Urlaubszeit - Fotozeit? Mag sein, aber die besten Motive bieten sich unverhofft und nicht nur im Sommer an: Gut, wenn man überall eine Kamera dabei hat. Nur: Klein soll sie dann sein. Nikon bringt mit der S8000 deshalb jetzt "die flachste 10-fach-Zoom-Kamera der Welt" (Nikon-Untersuchung von Dezember 2009) auf den Markt.
Flach, das bedeutet: weniger als 3 Zentimeter. Die S8000 misst sogar nur 2,73, und das taugt wirklich für die Jackentasche. 10-fach-Zoom, das meint, auf Kleinbild umgerechnet: 30 bis 300 Millimeter Brennweiten-Äquivalent. Also ein Weitwinkel, mit dem man auch im kleineren Zimmer endlich mal genügend aufs Bild bekommt. Und ein Tele, das auch bei Fotos im Zoo hilft, wenn das Eisbär-Baby nicht an den Zaun kommen mag. Und sollte das nicht ausreichen - dank einer Auflösung von 14,2 Megapixeln haben die Bilder noch genug Reserven für eine eventuell nötige Ausschnittvergrößerung. Oder das Potenzial, später als großes Poster an der Wand zu hängen.
Auch sonst bietet die Kleine das, was man sonst eher von den Großen erwartet. Zum Beispiel Schutz vor Verwacklungen, und das mehrfach. Der optische VR-Bildstabilisator gleicht dank beweglicher Linsengruppe Erschütterungen bis zu einem gewissen Grad problemlos aus. Die Funktion "Motion Detection" erkennt Bewegungsabläufe und sorgt für Schärfe in den wichtigen Bild-Details. Wenn das noch nicht reicht - dann gibts ja noch die BBS-Funktion (Best Shot Selector). Heißt: Die Kamera nimmt nicht nur eines, sondern zehn Bilder auf und sucht automatisch das schärfste aus. Außerdem macht eine sehr hohe Sensor-Empfindlichkeit von bis zu ISO 3200 extrem kurze Verschlusszeiten möglich - für viele Sportfotos unentbehrlich.
Apropos Sportfotos. Da schießt man gerne mal eine Serie. Die kleine Nikon macht das mit drei Bildern pro Sekunde und rund 15 Sekunden ohne Pausen - macht 45 Serienaufnahmen.
Aber Sport ist nicht alles. Abendstimmung am Strand? Hier reicht das natürliche Licht kaum, ein normaler Blitz würde den Zauber zerstören. Deshalb nimmt die Kamera möglichst viel natürliches Licht bei hoher Empfindlichkeit und passt den Blitz dazu an. Ergebnis: Tonwerte wirken natürlicher, die Stimmung kommt mit aufs Foto. Oder lieber Naturfotos aus extremer Nähe? Geht auch, per Makro kommen Sie bis auf einen Zentimeter an die Blüte oder das Insekt heran.
Kaum ein digitaler Fotoapparat, der heutzutage nicht auch Video kann. Diese Flunder nimmt Clips in 720-Punkt HD-Format auf, und zwar mit einer Frequenz von 24 Bildern pro Sekunde. Das ist ein guter Mittelwert, um Ruckeln zu verhindern, aber die Dateigröße noch in Grenzen zu halten. Klar, dass die Kamera dann auch über einen HDMI-Mini-Anschluss verfügt. So kann man die Filmchen gleich auf dem HD-Fernseher der Familie zeigen.
Was die Programm-Funktionen betrifft, bietet diese Digicam vielleicht nicht ganz viel Neues - aber alles, was man von Nikon erwartet: Gesichtserkennung, Rote-Augen-Korrektur, Blinzelprüfung (hat jemand die Augen zu?), Haut-Weichzeichnung und - eine Art "Smile-Sensor", das ist praktisch! Sie sagen: "Bitte lächeln" - und die Kamera löst genau dann aus, wenn die Personen wirklich lächeln!
Erwähnenswert ist noch, dass der Akku nicht nur am mitgelieferten Ladegerät gefüllt werden kann, sondern auch an jedem beliebigen USB-Ladegerät oder am PC. Eine Akkuladung, sagt Nikon, reicht für 210 Fotos.
Die Kamera misst 57 mal 103 mal 27,3 Millimeter. Sie wiegt mit Akku und SD-Speicherkarte übrigens 183 Gramm und kostet gemäß Hersteller-Empfehlung 269 Euro. Wer die Augen offen hält, kann momentan (Juni 2010) etwa 40 Euro sparen.