So elegant wie ihre feinen Ixus-Schwestern ist sie nicht - will sie auch nicht sein. Sie sieht schon irgendwie ein wenig nach U-Boot aus, oder? Das ist bei der Canon PowerShot D10 auch Programm. Gemacht als Kumpel, der mit durch Dick und Dünn geht. Und damit das Outdoor-Gerät des
Sommers 2013. In technischen Werten ausgedrückt: Diese Kamera macht tropisches Klima bis 90 Prozent Luftfeuchtigkeit mit, den Strand von Malle (staubdicht nach IEC/JIS-Schutzart IPX 6), sie taucht bis in zehn Meter Tiefe (Schutzart IPX 8 ) und überlebt auch den Sturz vom Kneipentresen - denn der ist etwa 1,22 Meter hoch.
Nix Malle, wir wollen im Winter nach St. Petersburg? Na gut, bis minus zehn Grad kommt die kleine Canon auch dorthin mit. Unter der harten Schale verbirgt sich ein moderner Durchschnittstyp, mit einem 1/2,3-Zoll-Chip, wie ihn viele Kleine haben, einem Dreifach-Zoom (entspricht 35-105 mm Kleinbild-Äquivalent), einer recht ordentlichen Auflösung von 12,1 Megapixel und einem schön hellen Display (6,4 cm-Diagonale).
Der Autofukus erkennt selber Gesichter und führt die Schärfe nach. Nahaufnahmen sind ab 3 Zentimeter möglich und natürlich gibt es einen optischen Bildstabilisator. Was die Belichtung betrifft, gibt es eine Menge spezieller Programme - zum Beispiel für Feuerwerk, Sonnenuntergang, Kinderfotos, Strand... natürlich auch, besonders interessant, für Unterwasser. Das kann man einstellen; die Kamera kann das Motiv auch selber bestimmen. Der Blitz ist nicht gerade ein Kraftpaket, bei gut 3 Metern ist Schluss, im Telebetrieb schon bei zwei Metern. Aber ein externes Gerät (bietet Canon an) kann da für Verstärkung sorgen.
Was meint der Hersteller, wenn er mit "DIGIC 4" wirbt? Es geht um den Prezessor. Der soll a) die Kamera blitzschnell einsatzbereit machen, b) den Fotos brillante Farben verschaffen und c) das leidige Rauschen (körnige Farbpunkte bei wenig Licht) vermindern. Der Gesichtserkennung hat Canon besonders viel Augenmerk geschenkt. So erkennt die Optik bis zu 35 Gesichter in einem Motiv. Und stellt darauf nicht nur die Schärfe ein, sondern auch die Belichtung, den Weißabgleich und, wenn nötig, den Blitz. Hat jemand die Augen zu? Auch das wird erkannt, dann warten wir mit dem Foto einen Sekundenbruchteil.
In Sachen Video ist die Powershot D10 nicht auf dem letzten Stand: Clips in VGA-Qualität, das ist allenfalls Durchschnitt. Aber es gibt auch jede Menge Hobby-Fotografen, die mit Video eh nix am Hut haben. Aber Serienaufnahmen müssen sein, sind auch möglich - wenngleich eher zögerlich mit 1,1 Bilder pro Sekunde. So lange, bis die Speicherkarte voll ist.
Die Maße: 103,6 mal 66,9 mal 48,8 Millimeter. Das ist, bis auf die Tiefe, fast noch im Bereich der Szene-Minis wie Ixus & Co. Mit 190 Gramm ist die D10 zwar dann doch etwas schwerer als die schlanken Indoor-Kolleginnen - aber ein U-Boot wiegt schließlich auch etwas mehr als eine Yacht.
Putzig übrigens: Canon empfiehlt, die als Zubehör erhältlichen Trageriemen lieber nicht für solche Heavy-Duty-Trips zu verwenden - zum Tauchen seien sie eher ungeeignet.
369 Euro sieht der japanische Konzern als geboten an. Das ist , mit Verlaub, etwa 70 Euro zu teuer, wenn man mit diversen Portalen vergleicht.